24.04.23
Tickets Lyschko + Voodoo Beach,  in Berlin

Tickets für Lyschko + Voodoo Beach 24.04.23 in Berlin, Kantine am Berghain

Montag 24.04.23
Einlass: 19.00, Beginn: 20.00
Kantine am Berghain, Am Wriezener Bahnhof, 10243 Berlin

Tickets – Lyschko + Voodoo Beach Berlin


Informationen

Lyschko sind drei Menschen aus einer mittleren Großstadt in NRW, deren Frust sich in geballter musikalischer Wucht entlädt. Brutale Pop-Musik gerissen aus dem finsteren Herzen jugendlicher Furcht angesichts des Zustandes der Welt; zugleich aber auch Musik, die die Verhältnisse als gemacht und wandelbar erkennt und utopisch zu überwinden sucht; Musik schließlich, die aus der eigenen Verunsicherung große Träume schöpft.
Mit den beiden Singles “Hysterie + Abfall” und “Fremd” hat Lyschko jedes Staubkorn aufgewirbelt, das es sich in der deutschsprachigen Musikszene bequem gemacht hatte. Die dazugehörigen Musikvideos bebildern nicht einfach nur. Sie funktionieren als eigenständige ästhetische Kunstwerke. Kommentiert werden darunter Dinge wie “Hotter than Måneskin” oder “Female Rammstein”. Selbst wenn diese Kommentare nicht zu 100 Prozent ins Schwarze treffen, so zeigen sie, dass Lyschko 2022 in Sound und Optik bereits mit den ganz Großen verglichen werden.
Auch auf der Bühne bedienen Lina Holzrichter (Gesang), Jonah Holzrichter (Bass) und Lukas Korn (Gitarre) nicht nur absolut hochklassig ihre Instrumente - live wird die dreiköpfige Band energetisch von Doris Banovic (Schlagzeug) komplettiert - sie kleiden sich auch hochklassig, sehen nach etwas aus und heben sich mit diesem inneren Anspruch auch deshalb deutlich vom schluffigen Scheißegal-Indie anderer Bands ab.

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Voodoo Beach sind geschult an einem tiefen Noiserock der 1990er Jahre, mit Verzerrung und hartem Anschlag, dann jedoch in ruhigen, ekstatischen Zwischensequenzen, die mehr Traumreise sind. Doch spätestens die bildhaften Texte holen einen auf den harten Boden der Tatsachen zurück, machen die Musik zu einem wütenden, dann wieder sehnsüchtigen Fußmarsch. Voodoo Beach sind auf einer Reise durch die Nacht. Die eng miteinander verwobene Dreifaltigkeit Gitarre/Schlagzeug/Bass ragt dabei tief in den Raum, trägt eine dunkelblaue, fast schwarze Klangfarbe, die nicht nur von den präzisen Beckenblitzen und Snareschlägen erhellt wird, sondern auch von Heike Rädekers oft mehrstimmig gemischtem Gesang, der beobachtend durchs Fenster schaut, um es im nächsten Moment schon aus den Angeln zu heben. Und auch, wenn wir es hier ohne Frage mit einem treibenden Sound zu tun haben, gibt es durchaus Raum für mantrische Repetitionen einer ersehnten Ruhe, die aus all dem spricht. Keine Müdigkeit, nein: Ruhe. Voodoo Beach reihen sich damit ein in jenen losen Zusammenhang deutschsprachiger Rockbands der letzten zehn Jahre, finden gute Gesellschaft in den Nerven, Gewalt, Friends Of Gas, Culk und Co.! Der tief-reißende Bass kommt von John-H. Karsten, der auch die Texte schreibt, das Schlagzeug spielt Josephine Oleak, und an der Stromgitarre stehend singt bereits erwähnte Heike Rädeker einen Alltagsexistentialismus, der sich gewaschen hat.